Was tun, wenn einem zwei bereits gebuchte Lagerplätze kurzfristig abgesagt werden? Man könnte die Nerven verlieren — oder man macht’s wie der BdP-Landesverband Schleswig-Holstein/Hamburg: Ärmel hochkrempeln, weitersuchen und schließlich einen Platz in Wanderup bei Tarp klarmachen. Und genau diese Haltung hat das gesamte Landeslager geprägt — vom ersten Spatenstich bis zum letzten Abbau.

Mit dabei natürlich auch wir vom Stamm St. Jürgen aus Gettorf — und das mit stolzen 50 Teilnehmern! Insgesamt waren rund 350 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus dem ganzen Norden zusammengekommen, um fünf Tage Abenteuer, Gemeinschaft und echtes Anpacken zu erleben.

Bereits die Anreise verlangte Organisationstalent: Um überfüllte Züge zu vermeiden, wurde gestaffelt mit den Öffis angereist. Für uns lief alles rund — wir standen pünktlich auf der Wiese und hatten unser Lager schnell aufgebaut. Andere Stämme hatten da weniger Glück und kamen teils erst tief in der Nacht an. Aber auch das ist Pfadfinderei: Wir hielten die Feuer warm und schufen Platz, damit alle sicher ankommen konnten.

Besonders stolz sind wir darauf, wie viele aus unserer “jungen Generation” zwischen 14 und 18 Jahren Verantwortung übernommen haben — als Küchenteam, im Programm-Team oder in der Stammeslagerleitung. Zuschüsse beantragen, Kommunikation mit dem Landesverband, Lageralltag stemmen — das haben sie gerockt. Genau darum leben wir das Prinzip „Jugend führt Jugend“: Wer bei uns mitmacht, wird zum Macher.

Auch inhaltlich war das Lager kein Selbstläufer — das Thema Umwelt und Überfischung forderte alle heraus. Spielerisch, kreativ, aber auch nachdenklich wurde daran gearbeitet, warum zum Beispiel die Möwen am Strand so hungrig sind. Die Erkenntnis? Die Meere sind leergefischt – und das geht uns alle etwas an.

Natürlich kam der Spaß nicht zu kurz, und auch die Traditionen hatten ihren festen Platz. Der Tschai-Abend am letzten Abend war wieder einer dieser besonderen Momente voller Andacht, bei dem auch Tücher verliehen wurden — als sichtbares Zeichen dafür, was wir zusammen geschafft haben.