Dezember 2022

Von Stamm St. Jürgen 22. Dezember 2022

Liebe Leser*innen, heute erscheint mit dieser Ausgabe der letzte Fahrtenfunk vor Weihnachten und damit auch der letzte Fahrtenfunk des Jahres 2022. Dies möchte ich zum Anlass nehmen, das ereignisreiche vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Aber zunächst wünsche ich im Namen aller Pfadfinder:innen des Stammes St. Jürgen alle denen, die unserem Stamm in Freundschaft verbunden sind, allen Unterstützern und natürlich auch allen Eltern ein friedliches, gesundes und fröhliches Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch in das neue Jahr 2022! Gut Pfad! Jonas Hoffmann (Stammesführer)

1. Thing mit Wahl einer neuen Stammesführung

Das Pfadfinderjahr 2022 begann bei uns wie üblich am 13. März mit dem Thing. Auf dieser Jahreshauptversammlung stand unter anderem die Wahl der neuen Stammesführung sowie die Besetzung weiterer Ämter auf der Tagesordnung. Getreu unseres Mottos „Jugend für Jugend“ wurden wieder einige neue und deutlich jüngere Pfadis in Ämter gewählt.

2. Die Fledermäuse, unsere neue Gruppe

Am 23.03.2022 eröffneten wir eine weitere Gruppe für kleine Pfadfinder*innen zwischen 8 und 10 Jahren in Gettorf. Unter der Leitung von Bo, Mats und Erika treffen sich die Fledermäuse wöchentlich am Dienstag von 16:30 bis 17:30 Uhr in unserem Pfadfinderheim in der Herrenstraße 4. Die Gruppenstunden in unserem Pfadfinderheim oder -garten sind immer gut besucht. Hier werden den angehenden Wölflingen spielend wichtige und interessante Grundkenntnisse über das Pfadfindertum und Themen wie Natur, Religion und soziales Miteinander in der Gruppe vermittelt.

Kennt ihr zufällig noch jemanden, der Freude an Spiel, Spaß und Natur hat und noch keine blaue Kluft trägt? Dann leitet die Information über die neue Gruppe doch gerne weiter! Wir freuen uns über alle, die noch dazukommen!

3. VCP Pfingstlager in Tydal

Zum wiederholten Mal erhielten wir in diesem Jahr eine Einladung des VCP (Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder), an deren Landespfingstlager in Tydal nahe der dänischen Grenze teilzunehmen. Die VCP- Pfadfinder sind ebenfalls geprägt
durch die Liebe zur Natur, christliche Grundwerte und ein besonderes soziales Gefüge unter der Leitung junger und ambitionierter Pfadfinder:innen. Da uns die Zusammenarbeit in der Vergangenheit immer großen Spaß gemacht hat, sagten wir natürlich auch in diesem Jahr gerne wieder zu. Außerdem sind wir schon ein klein wenig stolz auf die guten Kontakte, die die Verbandsgrenzen hinweg bestehen. Und so erlebten wir bei wunderschönem Sommerwetter mit weit über 300 anderen Pfadfinder*innen ein abenteuerliches Pfingstwochenende.

4. BdP Bundeslager „Lebensträume leben“

„Bundeslager“, das hört sich groß an, ist aber riesig. Alle vier Jahre lädt der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) seine Stämme zu einem gemeinsamen Lager ein. Dann reisen nicht nur Pfadfinder*innen aus allen Teilen Deutschlands an, sondern im Rahmen des internationalen Jugendaustausches sind auch viele ausländische Gast gruppen dabei. In diesem Jahr trafen wir uns auf dem Königsplatz bei Wolfrats hausen in der Nähe von München. Ganz besondere Aufmerksamkeit erhielten in diesem Jahr natürlich die Gäste aus der Ukraine.

Die Anreise erfolgte mit Ausnahme des Vorauskommandos per Bahn. Während wir alle gemeinsam den ICE am Kieler Hauptbahnhof um 5:46 Uhr bestiegen, war der . Ausstieg der einzelnen Gruppen an unterschiedlichen Bahnhöfen bis zu 100 km vor dem Lagerplatz. Warum? Weil vor Beginn des Bundeslagers traditionell das besondere Erlebnis in den Sippen und Meuten steht: der Haijk. Vom jeweiligen Zielbahnhof bis zum Platz geht es zu Fuß. Mit unseren Rucksäcken, der überschaubaren Marschverpflegung und einer kleinen Meutenkasse müssen wir uns fünf Tage durchschlagen. Gern klingeln wir bei Bauern und dürfen dann meistens im Heu schlafen oder unsere Kothen auf einer Wiese aufstellen. Manchmal gibt es dann noch eine Brotzeit obendrauf. Wir werden aber auch immer wieder angesprochen und nach unserem Ziel gefragt. Auf jeden Fall sind das fast durchweg wunderbare Begegnungen mit interessanten Menschen. Begegnungen, die Stoff für die Geschichten bieten, die dann noch lange an den Lagerfeuern erzählt werden. Beim Abschied bedanken wir uns regelmäßig mit der Überreichung eines Pfadfindertuches.

Ein ganz besonderer Moment ist jedes Mal die Ankunft auf dem Lagerplatz, den das Bundes-Team, zu dem immer auch erfahrene Pfadis aus unserem Stamm gehören, vorbereitet hat. Jedem Stamm wird ein Unterlager zugewiesen. Es gibt Lagereinrichtungen wie eine Markthalle, einen Sanitätsbereich, natürlich mehrere Sanitärbereiche, mindestens eine große Bühne für Gemeinschaftsveranstaltungen und mehrere Pinten, in denen an die Gäste Getränke entsprechend der Farbe ihrer Armbänder ausgegeben werden. Es gibt auch spezielle Lagerbauten wie Türme und Brücken sowie Spiel- oder Wettkampfplätze, wovon sich in diesem Jahr einer in einem waschechten Zirkuszelt befand. Und es gibt eine Müllabfuhr und eine Lagerfeuerwehr. So ist aus Zeltbahnen, Stangen und Seilen schnell eine kleine Stadt entstanden, deren „Einwohnerzahl“ an die Gettorfs heranreicht.

Das Programm ist bunt und abwechslungsreich: eine Fahrradtour mit Rädern des lagereigenen Verleihs zu einem nahe gelegenen Badesee, ein Besuch im Deutschen Museum sowie des Hofbräuhauses in München, der Besuch einer Sternwarte, ein internationaler Singewettstreit, Konzerte, Spiele, Vortrags- und Diskussionsrunden und bald jeden Abend Singerunden in den Pinten oder am Lagerfeuer. Einmalig ist und bleibt jedoch der Austausch mit vielen verschiedenen Gruppen, der Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen und das Knüpfen von Bekanntschaften und Freundschaften.
Der Nachteil eines solchen Bundeslagers ist die knappe Ruhezeit, denn je länger das Lager andauert und je dichter der letzte Tag kommt, desto kürzer werden die Nächte. Keine und keiner möchte etwas von dieser einzigartigen Atmosphäre verpassen.
Alle wollen getreu dem Motto die Lebensträume leben und nicht verschlafen. So ist es kein -Wunder, wenn die Rückfahrt, dieses Mal im Reisebus, im Gegensatz zur Hinfahrt äußerst ruhig verläuft und diejenigen froh sind, die nach der Rückkehr noch ein paar Tage zum Ausruhen haben. Aber es dauert gewöhnlich nicht lange, bis die Ersten fragen: „Wann ist eigentlich wieder BUNDESLAGER?“

5. Herbstlager

Wir sind sehr dankbar, dass dieses Pfadfinderjahr trotz der weiterhin anhaltenden Corona-Situation in größten Teilen wieder so sattfinden konnte, wie wir es lieben: In einer großen Gruppe junger Menschen, die alle etwas gemeinsam haben: Wanderstiefel an den Füßen, die Gemeinschaft im Herzen, ein bündisches Lied auf den Lippen und das Schimmern des Lagerfeuers in den Augen. Doch leider sollte uns in diesem Jahr unser traditionelles Nikolauslager nicht vergönnt sein. Da es für uns aber nicht in Frage kam, das Jahr ohne eine Wochenendfahrt abzuschließen, taten wir uns kurzerhand mit dem BdP Stamm Radwersdorp aus Schwentinental zusammen, um ein Herbstlager auf die Beine zu stellen! Ziel war das Landeszentrum der Deutschen Waldjugend in Hütten. Dieses befindet sich in direkter Nachbarschaft der Försterei Hütten. Auf der Internetseite steht geschrieben, dass dieser Treffpunkt der Schlüssel zu unvergesslichen Erlebnissen in und mit der Natur ist. Eine Aussage, die -wie wir zum wiederholten Male selbst feststellen konnten- nicht übertrieben ist!

Ein Wochenendlager ist ja generell viel zu kurz. Die Arbeitsgemeinschaften, die Geländespiele, der Küchendienst und die gemeinsame Einnahme der Mahlzeiten füllen die wenigen Stunden eigentlich schon vollends aus, aber die Singerunden um das Feuer dürfen einfach nicht fehlen.

6. Friedenslichtaktion

Das Friedenslicht aus Bethlehem ist ein Weihnachtsbrauch, der 1986 in Österreich im Rahmen der Aktion „Licht ins Dunkel“ ins Leben gerufen wurde. Seitdem entzündet jedes Jahr ein Kind aus Österreich kurz vor Weihnachten das Friedenslicht in der Geburtsgrotte Jesu Christi. Von dort wird es in die ganze Welt getragen um in der Weihnachtszeit als bewusstes Symbol für den Frieden zu dienen. Ein Symbol, welches seine Wichtigkeit nie verloren hat und gerade in dieser Zeit ganz besonders wichtig ist. In Deutschland haben es sich die Pfadfinder*innen zur Aufgabe gemacht, das Licht zusammen mit seiner Botschaft zu verbreiten. Für uns ist es jedes Jahr wieder Freude und Ehre, an dieser besonderen Aktion mitwirken zu dürfen.

Wir tragen das Friedenslicht nicht nur in die großen Häuser Kiels, sondern auch dorthin, wo es uns am meisten bedeutet: in unsere Kirchengemeinde. So haben wir das Licht am 18.12 im Rahmen des Adventsgottesdienstes in die Schinkler Kirche gebracht und dort verteilt.