Dezember 2021

Von Stamm St. Jürgen 22. Dezember 2021

Liebe Leserinnen und Leser,
der Fahrtenfunk aus April 2020 begann einem Zitat, das Sir Robert Baden-Powell zugeschrieben wird: „Geduld kann man erwerben, indem man auf das Endziel blickt und erkennt, wie notwendig die Zwischenstufen sein müssen.“ Seitdem sind 20 Monate vergangen und kaum jemand hätte damals gedacht, dass unsere Geduld auf eine so harte Probe gestellt werden sollte.
Geduld, Besonnenheit und auch ein gewisses Maß an Einsicht in die nicht immer leicht nachvollziehbaren Entscheidungen, die unser freies Leben einschränken, sind heute immer noch, vielleicht sogar noch mehr als im April vergangenen Jahres gefragt.
Das „Endziel“, ein Wort, das seit den 1940er Jahren einen negativen Beigeschmack hat, würde man heute eher durch „das Licht am Ende des Tunnels“ ersetzen. Ein Licht, das vielleicht manchmal schwer auszumachen, aber doch erkennbar ist.
Dabei kommt mir eine Passage des Psalms in den Sinn, den wir alle im Konfirmanden unterricht gelernt haben: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir…“

Ich wünsche allen, dass sie in dieser Zeit jemanden haben, der bei ihnen ist, dass sie Gemeinschaft erleben und sich an den weihnachtlichen Lichtern erfreuen und das Licht am Ende des Tunnels erblicken können.
Im Namen der Stammesführung wünsche ich allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche und gesegnete Weihnacht, Gesundheit und Zufriedenheit. Gut Pfad! Jonas Hoffmann Stammesführer

Jahrerückblick 2021

Der Thing

Das, was bei der Feuerwehr oder dem Sportverein die Jahreshauptversammlung ist, ist unser jährliches Treffen, bei dem Rechenschaftsberichte abgegeben, Ämterträger entlastet und gewählt, über die Verwendung der Finanzen beraten und abgestimmt wird. Unser Thing- immer wieder eine spannende und emotionale Angelegenheit für alle Beteiligten. Insbesondere die jüngeren Pfadis erleben hier, wie ein Verein funktioniert, was ein demokratischer Prozess ist und was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Wenn alles geschafft ist und das Gemeindehaus danach wieder so aussieht, als wenn kein Pfadi dort gewesen wäre, geht es zum gemeinsamen Essen.
2021 gab es kein Essen und weder Spannung noch Emotionen. Wir mussten den Thing ausfallen lassen und es lag nicht daran, dass im Gemeindehaus vielleicht die Heizung ausgefallen wäre…. Stattdessen gab es eine elektronische Variante auf einem Online-Portal im Anschluss an eine Sitzung des Stammesrates zur Abarbeitung der gemäß Satzung erforder lichen Beschlüsse. Dabei wurde die alte Stammesführung im Amt bestätigt. Hier die Aufnahme von 2020:

Die Aktion “Sauberes Dorf”

Am 20. März waren wir wieder dabei. Getreu unserem Motto: „Ich will die Natur schützen und helfen, sie zu erhalten!“, haben wir geholfen, vor unserer „eigenen Haustür“ Müll einzusammeln.Es ist zwar immer wieder >leicht< deprimierend, zu erleben, wie acht- und verantwortungslos manche Mitmenschen mit unserer Schöpfung umgehen, aber wir wollen auf jeden Fall nicht nachlassen, uns für den Schutz der Umwelt einzusetzen und daran zu glauben, dass unsere Säcke von Jahr
zu Jahr leichter und kleiner werden.

Das Sommerlager

Einerseits war das Sommerlager vom 09. bis 23.07. in Bockholm bei Glücksburg wie jedes andere, denn auch dieses Mal gab es
 eine An- und eine Abreise,  einen Auf- und einen Abbau,  tägliche Morgen- und Abendandachten,  regelmäßige Essen- und Abwaschdienste,  jede Menge Spiele und Wettkämpfe,  eine Reihe von Proben und eine große Tuchverleihung,  jeden Abend eine Singe- und / oder Diskussionsrunden sowie  Haijks und Ausflüge.
Andererseits war es aber auch ein Sommerlager mit vielen Besonderheiten, ungeplanten Ereignissen, Unwegsamkeiten und Überraschungen; insofern dann doch wieder ein Sommerlager wie jedes andere auch (!)

Da die Entfernung zwischen unseren Heimatgemeinden und dem Lagerplatz bei Glücksburg in diesem Jahr nicht so groß schien, hatten wir uns im Vorwege überlegt, die Anreise nicht auf gepolsterten Sitzen in einem motorbetriebenen
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Gruppentransportmittel (Bus oder Bahn) durchzuführen, sondern wahlweise mit dem Fahrrad oder zu Fuß. So absolvierte jede Gruppe entsprechend unseres
Hygienekonzeptes für sich den rd. 70 km langen Anmarsch mit Übernachtungen in Kröten, einer Waldhütte oder nach einem heftigen Regenguss auf dem Stroh eines freundlichen Landwirtes. Als das Ziel erreicht war, kamen nicht nur Stolz und Freude auf. Die Gruppen waren auch wieder ein Stück weiter zusammengewachsen.

Das besagte Hygienekonzept, welches in vielen Vorbereitungstreffen sorgsam ersonnen worden war, stellte sich in der praktischen Umsetzung insgesamt sehr viel arbeitsintensiver dar, als wir angenommen hatten. Insbesondere für das Küchenteam war die Herausforderung dieses Mal noch größer, denn alle Mahlzeiten wurden ausschließlich von 5 Pfadis zubereitet und an jede Gruppe gesondert ausgegeben. Der große Abwasch und das Aufräumen konnten aber – wie sonst auch üblich- in wechselnden Besetzungen durchgeführt werden, was bei den allermeisten jüngeren Teilnehmern/innen jedoch nicht gerade für große Freude sorgte…

Die durch den Küchendienst eingesparte Zeit konnte wunderbar auf dem abenteuerlichen Platz einer ehemaligen Flak-Stellung direkt an der Ostsee mit Erkundungen, Baden, Kanufahren oder auch nur mit Faulenzen verbracht werden. Die gemeinsamen, aber auch wieder leider nur gruppeninternen Spiele und Wettkämpfe unter dem Motto „So lebten einst die Wikinger“, die 3-Tages-Märsche mit Übernachtungen (Haijks) und die Ausflüge nach Flensburg zum Hafen, zur Phänomenta und zur Corona-Schnelltest-Station durchbrachen diese freie Zeit immer wieder und sorgten für die nötige Abwechslung.

Als besondere Herausforderung mussten wir die Zustände einiger Bauten dieser ansonsten wunderschönen Anlage annehmen. An manchen Stellen bestand ein gewisser Renovierungsstau, dem der Platzwart nicht Herr geworden war. Indem wir auf einige Wände und Decken frische Farbe brachten und die eine oder andere Reparatur durchführten, unterstützten wir den sichtlich begeisterten Hausherrn.

Die abend- bzw. nächtlichen Singerunden waren geprägt durch viele jüngere Teilnehmer, die während der letzten Lager zu diesen Zeiten schon längst in ihren Schlafsäcken gelegen hatten. Ebenso wie die Diskussionsrunden, in denen besprochen wurde, welche/r Jungpfadfinder/in künftig welche Aufgabe von älteren Pfadis, die es absehbar im Rahmen ihrer Ausbildung, des Studiums oder des Berufs in die große weite Welt verschlägt, übernehmen können. Dabei ist es für die älteren Pfadis immer wieder eine spannende und rührende Angelegenheit, zu beobachten, wie die Jüngeren an ihren Aufgaben wachsen und Stück für Stück mehr Verantwortung übernehmen, auch wenn es nicht immer leichtfällt, den Staffelstab aus der Hand zu geben und irgendwann an Lagern oder Veranstaltungen nur noch als Gast teilzunehmen…

##Die kleinen Lager Sowohl das Pfingst- als auch das Nikolauslager sind für unseren Stamm seit jeher von großer Bedeutung. Während am Sommerlager nicht immer alle Pfadis teilnehmen können, weil der Urlaub der Eltern, Praktika, Ferienjobs oder schlicht das zarte Alter, das eine 14tägige Abenteuerreise noch zu gewagt erscheinen läßt, entgegenstehen, gehen 3 – 4 Tage in die nicht so weite Ferne für fast alle und fast immer! Man mag es zwar kaum glauben, aber der Planungsaufwand für diese Unternehmungen unterscheidet sich kaum von dem für das große Sommerlager. Dennoch lohnt sich der Aufwand, denn die Stimmung ist jedesmal eine ganz besondere – aber nicht 2021! Das Pfinstlager musste abgesagt werden und auch zu Nikolaus blieben wir wieder alle zu Hause.

##Der Weihnachtsmarkt Flemhude Eine Freiluft-Aktion mit Besinnlichkeit , Abstand und 3G, an der wir mit unserer Friteuse und unseren Crepes-Platten teilgenommen haben. Der Weihnachtsmarkt ist seit Langem bekannt und beliebt. Um die beschauliche Feldsteinkirche Kirche herum herrscht jedes Jahr eine ganz besondere Stimmung. In diesem Jahr kam sicherlich auch der Wunsch nach etwas Normalität hinzu, der so viele Menschen nach Flemhude ziehen ließ. Und die Menschen waren hungrig: Wir haben 35 kg Pommes und ca. 100 Crepes ausgeteilt. Wieder einmal haben sich unsere Friteuse und Crepes-Platten sowie das routinierte Team bewährt. Der Andrang war so groß, dass für Nachschub an
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Zutaten gesorgt werden musste. Und tatsächlich hätten wir sogar ein drittes Mal zum Einkaufen fahren können.

##Das Friedenslicht Auch in diesem Jahr haben wir das Friedenslicht in dem Aussendegottesdienst am 12.12. in der Nicolaikirche empfangen, nachdem es den langen Weg aus der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem von Pfadfindern weitergetragen bis nach Kiel zurückgelegt hatte. Während coronabedingt allerdings nur ein einziger Pfadi unseres Stammes bei der Übergabe des Lichts an den Präsidenten des schleswig holsteinischen Landtags am 14.12. dabei sein durfte, konnten wir bei der Andacht in Schinkel am 19.12. zumindest mit sechs Leuten das Friedenslicht überbringen und teilnehmen. Das Motto der diesjährigen Verteilaktion „Friedensnetz – ein Licht, das alle verbindet“ wurde dabei durch die Wanderfalken erläutert.

*** Ausblick auf 2022 ***

##Die neue Gruppe
Du bist zwischen 8 und 10 Jahre alt, hast Lust auf Abenteuer, Spiele im Freien, Spaß und Singen am Lagerfeuer? Du möchtest ein echter Pfadfinder oder eine Pfadfinderin
werden? Oder Du bist dir nicht ganz sicher und möchtest das zunächst austesten?
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Dann scheu´ dich nicht und komm´ zu unserer ersten Gruppenstunde. Bedingt durch die unglückliche Lage, können wir den Start noch nicht genau planen. Sobald das Datum und die Uhrzeit feststehen, werden wir diese veröffentlichen.
Wer uns jetzt schon eine E-Mail schreibt an Bo@cpsh.de, Mats@cpsh.de oder Erika@cpsh.de, bekommt den Termin und alle anderen Infos zugeschickt. Du bist so ungefähr zwischen 23 und 86 Jahre alt und kennst jemanden, für den die Pfadfinderei eine Abwechselung und/oder eine Bereicherung sein könnte, dann berichte ihm oder ihr von unserem Plan oder sende uns eine E-Mail. Wir melden uns dann, sobald wir genauere Informationen haben.
Wir freuen uns auf die neue Gruppe: Erika, Mats und Bo

##Das Bundeslager Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. veranstaltet vom 29. Juli bis zum 08. August 2022 das 12. Bundeslager in der Jugendsiedlung Hochland in Bayern und wir vom Stamm St. Jürgen möchten daran teilnehmen.
Alle vier Jahre findet dieses größte Zeltlager statt. Dann treffen ca. 5.000 Pfadfinder*innen aus ganz Deutschland auf einem Lagerplatz zusammen und errichten gemeinsam für zehn Tage eine Zeltstadt aus Jurten und Kothen. Nicht fehlen dürfen dabei natürlich große Zeltkonstruktionen, Lagerbauten, Geländespiele und andere gemeinsame Aktionen. Am Abend treffen sich alle um unzählige Lagerfeuer, singen traditionsreiche und moderne Lieder, erzählen Geschichten und trinken Tschai. Ein unvergessliches Erlebnis. Hoffen wir, dass es klappt!